EVERYBODY 'S DARLING
The social impossibility to be yourself without killing anyone.
"Everybody's Darling" heißt Valentina Hunsängers erste Solo-Ausstellung.
Identität ist eine allgegenwärtige, wobei vielleicht von Vielen ins Unterbewusste versickerte Thematik. Jeder Einzelne ist täglich aufs Neue der Frage nach seiner eigenen Identität ausgesetzt. Ein selbstreflektiertes Betrachten kann den Zugang zu tiefen Bedürfnissen und Wünschen ermöglichen. Diese dann gesellschaftsfähig umzusetzen ist eine Herausforderung deren Schwierigkeit in der momentanen Tiefe und Reinheit der Erkenntnisse liegt. Identität ist ein Akt sozialer Konstruktion, es gilt die Balace zwischen der universellen und kulturell-spezifischen Dimensionierung und den eigenen Bedürfnissen zu finden.
Ein Gesichtspunkt der Ausstellung ist die Herstellung einer Passung zwischen dem subjektiven "Innen" und dem gesellschaftlichen "Außen", also um die Produktion einer individuellen sozialen Platzierung in unserem Umfeld. Die Notwendigkeit zur individuellen Identitäts- und Persönlichkeitskonstruktion verweist auf das menschliche Grundbedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit, nicht zuletzt nach der Suche nach Wahrheit. Der Wunsch ein Teil von etwas zu sein, eine Relevanz zu haben ist wohl den meisten bekannt. Die Frage in welchem Umfeld es gelingt selbst zu sein ist unabdingbar. Und ist es denn nur ein Kreis in dem man sich bewegt? Eigentlich sind es viele Kreise, viele Gesellschaften, viele Weltenin denen sich das Individuum bewegen kann. Eine gewisse Offenheit dieser Vielfalt gegenüber erlaubt es flexibel zu bleiben und keine Facette des eigen Wesens auszugrenzen. Es gilt dennoch sich selbst zu bündeln um sich nicht aufzulösen oder zu verlieren. Dieser Anspruch an eine unverwechselbare Individualität und gleichzeitig eine hohe soziale Akzeptanz zu erreichen stellt eine Kompromissbildung zwischen dem eigenen Ich und dem Anspruch der Gesellschaft dar.